Übergabefehler

PRAXISFALL 1:
Die Eltern haben ihrer Tochter das Familienheim übertragen und sich im Erdgeschoss ein Wohnrecht vorbehalten.
In derselben notariellen Urkunde hat die Tochter ihr gerade erworbenes Haus zur Hälfte ehebedingt ihrem
Ehemann zugewendet.
Sie bewohnen das Obergeschoss. Die beiden Enkel wachsen zur Freude der Großeltern heran.
Dann stirbt die Tochter. Kurze Zeit danach zieht die Freundin des Schwiegersohns mit eigenem Kind
in das Obergeschoss ein.


PRAXISFALL 2:

Die Eltern übertragen ihr Familienheim an ihren Sohn. Dieser verursacht grob fahrlässig einen schweren Unfall
und wird gegenüber seinem eigenen Haftpflichtversicherer regresspflichtig.
Der Sohn kann die Schulden nicht tilgen.
Der Haftpflichtversicherer betreibt die Zwangsvollstreckung in das vormals den Eltern gehörende Grundstück.


PRAXISFALL 3:
Die Eltern übertragen ihr Zweifamilienhaus an ihren Sohn. Dessen Ehe scheitert. Nach einiger Zeit geht er
eine zweite Ehe ein. Die neue Schwiegertochter möchte den Garten nach ihren ökologischen Vorstellungen
umgestalten. Die Schwiegermutter hätte gerne den Garten so weiter geführt, wie sie es von ihrer eigenen Mutter
kannte. Der Vater schweigt sich aus, da das Grundstück seine Frau mitgebracht hatte.
Der Sohn schwankt zwischen Mutter und Ehefrau, die als Schwiegertochter nicht erwünscht war.


PRAXISFALL 4:
Die Eltern haben ihrer Tochter die Hälfte des Familienheims zu Miteigentum übertragen. Der Schwiegersohn macht Schulden. Die Tochter leistet Sicherheit für ihren Mann gegenüber der Bank und belastet ihr Miteigentum.
Der Schwiegersohn kann seine Schulden nicht tilgen. Die Bank droht mit der Zwangsversteigerung des Hauses.


PRAXISFALL 5:
Der Sohn hat vor vielen Jahren von den Eltern ein älteres Haus erhalten, das damals DM 200.000,00 wert war.
Nach und nach wurde dieses Haus mit viel Eigenarbeit des Sohnes und seiner Freunde sorgfältig renoviert.
Als seine Frau den Ehescheidungsantrag einreicht, ist das Haus EUR 350.000,00 wert.
Die Schwiegertochter macht gegen den Sohn einen Zugewinnausgleichsanspruch von EUR 125.000,00 geltend,
den ihr das Familiengericht auch zuspricht.


PRAXISFALL 6:
Die Eltern haben der Tochter das Familienheim gegen eine persönliche Pflegezusage mit Zurückbehaltung
eines Wohnrechts übertragen. Der Schwiegersohn wird von seinem Arbeitgeber ins Ausland versetzt.
Die Tochter steht vor der Frage: Die kranken Eltern pflegen oder mit dem Ehemann nach Übersee gehen?


PRAXISFALL 7:
Die Eltern haben ein größeres Grundstück, bebaut mit einem Einfamilienhaus. Für den einzigen Sohn wird
ein Bauplatz ausgemessen und an ihn übertragen, damit er in der Nähe der Eltern bleibt. Dieser Bauplatz war die
stille Reserve der Eltern für das Alter. Nach dem Bau eines Einfamilienhauses durch den Sohn, kommt es wegen
der Zufahrt zu den Garagen zwischen ihm und den Eltern zum Zerwürfnis. Dann stirbt der Vater. Der Sohn verlangt
auf Drängen seiner Frau seinen Pflichtteil.

PRAXISFALL 8:

Die Eltern haben dem einzigen Sohn gegen Pflegezusagen das Familienheim übertragen und sich im Erdgeschoss
eine Wohnung vorbehalten. Der Sohn verunglückt tödlich. Die wenig geliebte Schwiegertochter verlässt mit den
beiden Enkelkindern das Haus und vermietet das Obergeschoss an eine kinderreiche Familie.


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